Gutachterausschuss für Grundstückswerte veröffentlicht Grundstücksmarktbericht 2023
Die Immobilienpreise in Bocholt sind im Jahr 2022 weiter gestiegen. Ein- und Zweifamilienhäuser verteuerten sich um durchschnittlich 11,5 %, Eigentumswohnungen im Neubau um 14,5 %. Im zweiten Halbjahr war eine verhaltene Marktaktivität zu beobachten. Das geht aus dem aktuellen Grundstücksmarktbericht 2023 hervor, den der Gutachterausschuss für Grundstückswerte in Bocholt veröffentlicht hat.
Im Jahr 2022 wurden 722 Kaufverträge für Immobilien und Grundstücke abgeschlossen, etwa 8 % weniger als im Vorjahr. Der Gesamtumsatz lag bei rund 226,6 Millionen Euro, zwei Drittel davon entfielen auf das erste Halbjahr. Die Umsatzzahlen bewegen sich auf dem Niveau des Vorjahres.
Der durchschnittliche Kaufpreis eines Ein- und Zweifamilienhauses mit Baujahr 1964, einer Wohnfläche von 135 m² und einem 604 m² großen Grundstück betrug 350.000 Euro. Freistehende Häuser kosteten im Schnitt 479.000 Euro, Doppelhaushälften und Reihenendhäuser 308.000 Euro, Reihenmittelhäuser 245.000 Euro. Die Durchschnittspreise sind stark von der Lage, der Art und dem baulichen Erhaltungszustand des Objektes abhängig.
Auch der Wohnungsmarkt verzeichnete Preissteigerungen. Der Quadratmeterpreis für Neubauwohnungen in Mehrfamilienhäusern mit 4 bis 16 Wohneinheiten lag im Schnitt bei 3.870 Euro. Eine durchschnittliche Neubauwohnung mit 85 m² Wohnfläche kostete rund 327.000 Euro. Eigentumswohnungen im Bestand verteuerten sich um etwa 3 %.
Die Verkaufsanzahl von unbebauten Grundstücken für den individuellen Wohnungsbau ist nach wie vor gering. Insgesamt wurden 13 Baugrundstücke für insgesamt 1,9 Mio. Euro im Jahr 2022 veräußert.
Die Bodenpreise für Wohn- und Mischgebiete blieben stabil. Grundstücke für Doppelhaushälften und Reihenendhäuser kosteten in guten Lagen 340 Euro pro Quadratmeter, in mittleren Lagen 250 Euro, in einfachen Lagen 220 Euro. In den Bocholter Ortsteilen lag der Wert bei 170 Euro, in der Grenzlage Suderwick bei 160 Euro. Gewerbegrundstücke kosteten zwischen 50 und 100 Euro pro Quadratmeter, das entspricht dem Niveau des Vorjahres.
Erstmals wurde ein Bodenrichtwert für Gewerbeflächen im Außenbereich festgelegt: Er beträgt 36 Euro pro Quadratmeter für ein 3.000 m² großes Grundstück. Der Wert für Wohnbauflächen im Außenbereich stieg um 15 Euro auf 125 Euro pro Quadratmeter. Landwirtschaftliche Flächen verteuerten sich um 5 % auf 10,70 Euro pro Quadratmeter.
Online-Rechner gibt Einschätzung
Die aktuellen Boden- und Immobilienrichtwerte sowie ein Online-Rechner zur Einschätzung von Immobilienwerten sind unter www.boris.nrw.de kostenlos abrufbar. Weitere Auskünfte erteilt die Geschäftsstelle des Gutachterausschusses unter E-Mail gutachterausschuss@bocholt.de oder telefonisch bei den Ansprechpersonen Nina Betting (02871-953-3160), Kathrin Rüther (02871-953-3159) und Jörg Böcker (02871-953-3158).