Am Morgen des 29. Juni 2025 kam es in Dorsten-Holsterhausen zu einem grausamen Verbrechen, das die Region tief erschüttert hat. Eine 32-jährige Frau und ihre eineinhalbjährige Tochter wurden unweit eines Waldstücks tot aufgefunden. Seither ermittelt die Staatsanwaltschaft Essen gemeinsam mit der Polizei in einem Fall, der nicht nur wegen seiner Brutalität, sondern auch wegen der zahlreichen offenen Fragen besondere Aufmerksamkeit auf sich zieht.
Wie nun aus einer Antwort des nordrhein-westfälischen Justizministers auf eine Kleine Anfrage im Landtag hervorgeht, konzentrieren sich die Ermittlungen auf zwei Verdächtige. Einer von ihnen ist ein 16 Jahre alter Jugendlicher aus Dorsten, der aufgrund eines dringenden Tatverdachts bereits in Untersuchungshaft genommen wurde. Der andere ist der 26 Jahre alte Bruder der Getöteten, gegen den bislang lediglich ein Anfangsverdacht besteht. Nach bisherigen Erkenntnissen soll es zwischen dem Mann und seiner Schwester im Vorfeld der Tat zu einem heftigen Streit gekommen sein. Welche Rolle dieser Konflikt bei dem späteren Geschehen spielte, ist allerdings noch nicht abschließend geklärt.
Der jugendliche Verdächtige soll eng mit dem Bruder der Getöteten befreundet gewesen sein. Über ihn ist zudem bekannt, dass er in der Vergangenheit bereits mehrfach polizeilich in Erscheinung getreten ist. So gab es Ermittlungen wegen Hausfriedensbruchs, einfacher Körperverletzung und eines tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte. Dennoch gilt er rechtlich als nicht vorbestraft, da sich in seinem Bundeszentralregisterauszug – ebenso wie im Register seines mutmaßlichen Komplizen – keine Eintragungen finden. Die Behörden betonen in diesem Zusammenhang ausdrücklich, dass alleinige polizeiliche Vorerkenntnisse keinen Rückschluss auf eine Schuld zulassen.
Sowohl der 16-Jährige als auch der 26-Jährige besitzen nach Angaben der Staatsanwaltschaft die ukrainische Staatsangehörigkeit. Ob die Herkunft oder das soziale Umfeld der Verdächtigen eine Rolle bei der Tat gespielt haben, ist bislang völlig offen.
Noch immer sind die Hintergründe des Doppelmordes unklar. Die Ermittler arbeiten daran, den genauen Ablauf der Tat zu rekonstruieren und ein mögliches Motiv zu ermitteln. Offiziell heißt es, dass viele Fragen noch unbeantwortet bleiben und man aus ermittlungstaktischen Gründen keine weiteren Details veröffentlichen könne. Für die Öffentlichkeit bleibt damit zunächst im Dunkeln, warum eine junge Mutter und ihr Kind auf so brutale Weise ums Leben kamen.
Fest steht jedoch: Der Fall von Dorsten-Holsterhausen hat weit über die Stadtgrenzen hinaus für Bestürzung gesorgt. Viele Menschen hoffen nun auf baldige Aufklärung, um das unfassbare Geschehen besser verstehen zu können. Bis dahin bleibt die Arbeit der Ermittler schwierig und die Ungewissheit für die Angehörigen und die Dorstener Bevölkerung groß. |