11 ehemalige jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger erhalten Post
11 ehemalige Mitbürgerinnen und Mitbürger jüdischen Glaubens sowie deren Nachfahren erhalten zum Jahreswechsel Post von Bürgermeister Thomas Kerkhoff. Er setzt damit die Tradition seiner Vorgänger fort, ihnen Neuigkeiten aus Bocholt zu schreiben. In diesem Jahr legt er einen Kalender zu 1.700 Jahre jüdischen Lebens in Deutschland bei.
In diesem Jahr können nur noch 11 Briefe versandt werden. Davon gehen sieben in die USA, zwei werden nach Argentinien und einer nach Chile.
Jüdische Geschichte in Deutschland
1.700 Jahre jüdische Geschichte in Deutschland – unter diesem Motto fanden in vielen deutschen Städten Veranstaltungen und Events im Jahr 2021 statt. Viele Kommunen, Vereine und Synagogen haben dieses besondere Jubiläum auf ihre Art und Weise mit den Bedingungen, die die Corona-Pandemie uns allen gestellt hat, begangen. Ein besonders schönes Beispiel kommt von der Jüdischen Kultusgemeinde Dortmund und dem Rabbinat der Jüdischen Kultusgemeinde Dortmund. Sie haben sich auf Spurensuche jüdischen Lebens begeben und einen Kalender in Form eines Museumsbesuches erstellt. Fotos und Texte aus ganz Deutschland vereinen sich in diesem besonderen Druckwerk.
800 Jahre Bocholt in 2022
Einen Ausblick gibt der Bürgermeister in seinem Brief auf das kommende Jahr. Am 17. Januar 1222 erhielt die Stadt Bocholt die Stadtrechte – im Jahr 2022 feiert sie ihr 800-jähriges Stadtjubiläum. Grund genug, so Kerkhoff, gemeinsam diesen Anlass gebührend das ganze Jahr hindurch zu begehen. Mit allen, die das Leben in Bocholt heute ausmachen und gestalten: Den Bocholterinnen und Bocholtern, den zahlreichen Vereinen und Initiativen, den Wirtschaftsunternehmen und Kultureinrichtungen. „Im Jubiläumsjahr schauen wir in die Vergangenheit und werfen gleichzeitig einen Blick in die Zukunft“, so der Bürgermeister. Die zahlreichen Veranstaltungen sind auf einer eigenen Homepage unter www.bocholt800.de zusammengestellt worden.
Städtepartnerschaftsgeburtstage in 2022
In 2022 feiert die Stadt Bocholt mit Partnerstadt Aurillac in Frankreich das 50-jährige Jubiläum feiern. Mit der gleichnamigen belgischen Partnerstadt Bocholt und der englischen Partnerstadt Rossendale verbinden uns schon 70 Jahre. „Gerade diese Jubiläen sind in einer Welt,“ so Bürgermeister Kerkhoff,“ wo Corona europäische und internationale Kontakte nur äußerst eingeschränkt oder per Videokonferenz erlaubt, wichtige Anlässe mit den Menschen in unseren Partnerstädten in Kontakt zu kommen.“ Highlight wird das Europäische Stadtfest am 14. Mai 2022 auf dem Marktplatz vor dem Historischen Rathaus sein. Auf einer großen Bühne treten Musikgruppen, Chöre und viele weitere Künstlerinnen und Künstler auf, die die Vielfalt in Europa widerspiegeln.
Anlässe zur Erinnerung jüdischen Lebens in Bocholt
Das Stadtmuseum Bocholt gedachte am 'Tag des Internationalen Gedenktags an die Opfer des Nationalsozialismus', dem 27. Januar 2021, mit einer Präsentation an der Außenfassade der Opfer des Nationalsozialismus. Im Mai 2021 öffnete die Stadt Bocholt dauerhaft den jüdischen Friedhof. Viel beachtet war die historische Ausstellung 'Menschen leben im Bocholter Stadtwaldlager'. Sie fand vom 27. Mai bis zum 12. September 2021 im Stadtmuseum Bocholt statt. Die Ausstellung handelte von der wechselhaften Geschichte des Stadtwaldlagers. Der VHS-Arbeitskreis Synagogenlandschaften und das Euregio-Gymnasium erinnerten im Dezember an den Jahrestag der ersten Deportation von Bocholt. Am 10. Dezember 1941 wurden 24 Juden von Bocholt nach Riga deportiert.