B rgermeister Thomas Kerkhoff begr t 80 G ste im Textilwerk
Zum zweiten Mal nach lud B rgermeister Thomas Kerkhoff zum Fastenbrechen ein. Gut 80 Bocholterinnen und Bocholter von Moscheevereinen, der katholischen und evangelischen Kirchen, des Integrationsrates und verschiedenen Organisationen kamen am 27. M rz in die Skylounge des LWL Textilwerk Bocholt
'Ich freue mich, dass Sie in diesem Jahr zum zweiten Fastenbrechen nach 2023 unserer Einladung zum gemeinsamen Fastenbrechen gefolgt sind', so Kerkhoff. Der Volksmund sage wenn eine Veranstaltung dreimal stattfindet, dann 'sei sie Tradition', so der B rgermeister, der die G ste damit gleich zur n chsten Veranstaltung in 2025 eilud.
Angesichts der Bedrohungen durch den Rechtsextremismus aber auch durch den aufkommenden Antisemitismus sei es besonders wichtig, mehr ins Gespr ch und in den Dialog zu kommen, um Verst ndnis f reinander zu entwicklen. 'Und deswegen w nsche ich Ihnen und uns heute viele gute Gespr che', so Kerkhoff.
Goldene Regel einhalten
Memet Cinar, stellvertretender Vorsitzender des Integrationsrates, bedankte sich beim B rgermeister f r die Einladung. „Sie haben hier eine wunderbare Gelegenheit geschafften, dass wir zusammenkommen und unsere Gemeinschaft st rken k nnen.' Cinar betonte, dass es gerade in den Zeiten wachsender gesellschaftlicher Spannungen und ngste wichtig sei, Begegnungen zu f rdern und Vertrauen aufzubauen. 'Wir d rfen nicht zulassen, dass Extremismus und Vorurteile unsere Gemeinschaft spalten', forderte Cinar.
Er w nschte sich weiter, dass alle sich auf das konzentrieren sollten, was alle verbindet: das Menschsein und die gemeinsamen Werte Toleranz, Respekt und Empathie. 'Wir alle k nnen bezeugen, dass ein friedliches Miteinander m glich ist, wenn wir uns an die goldene Regel halten: Behandele andere so, wie du von ihnen behandelt werden m chtest. Diese einfach, aber m chtige Botschaft ist das Fundament f r eine harmonische Gesellschaft.'
Pfarrer Rafael van Straelen sagte, dass er sich noch gut an die erste Auflage erinnere. 'In diesem Jahr berschneiden sich die Fastenzeiten, die sterlich Bu zeit und der Ramadan. F r uns als Christen endet die Fastenzeit mit dem Osterfest, f r die Muslime mit dem Zuckerfest und es ist f r mich eine Freude, die zu Herzen r hrt, wenn ich sehe, wie die Muslime dann feiern.'
Die Fastenzeit sei eine Zeit, auf sich selbst zu schauen, Almosen zu geben und Gutes zu tun. 'Das Fastenbrechen heute ist ein sch nes Zeichen f r ein friedliches Miteinander in unserer Stadt Bocholt', betonte van Stralen. Gleichzeitig sagte er aber auch, das religi se St tten nicht Orte sein d rfen, an denen Gewalt ausge bt werde. 'Wir d rfen uns nicht den Glauben an unseren Gott rauben lassen von Personen, die ihn vereinnahmen wollen, um poltische Ziele zu erreichen.'
Tugay Turgut, Vorsitzender der DITIB Bocholt (T rkisch-islamische Gemeinde zu Bocholt e.V.) bedankte isch beim B rgermeister f r die Einladung. 'Ich bin froh, dass wir das heute gemeinsam genie en k nnen.'
„Gemeinsam f r ein respektvolles Miteinander“
„Es ist mir eine Ehre und ein Privileg, zum zweiten Mal hier zu stehen und sprechen zu d rfen“, sagte anschlie end Abdullah Zor vom Verein Integrations- und Bildungsst tte e.V. (Blaue Moschee). „Die Vielfalt ist ein Geschenk Gottes und wir sind als Menschen dazu berufen, einander zu respektieren und zu w rdigen.'
Der Islam lehre Respekt und Toleranz gerade auch gegen ber anderen Religionen. 'Moscheen und Vereine von Menschen mit internationaler Familiengeschichte brauchen Unterst tzung, denn sie sind nicht als vollwertige Relgionsgemeinschaften anerkannt. Es ist an der Zeit, diese Anerkennung zu erlangen', fordert Zor.
Dr. Abdul Waheed von der Ahmadiyya Gemeinde hob die Barmherzigkeit und die Gro z gigkeit in den Vordergrund. „Ramadan ist eine Zeit der Hingabe, des Fastens und der spirituellen Reflektion. Wir wollen die Beziehung zu Gott st rken und barmherzig und gro z gig zu unseren Mitmenschen sein.“
Gro e Aktzeptanz
Muaiad Abd Alrahman sprach anschlie end f r den Deutsch-Syrischen Verein. „Wir haben in diesem Jahr erstmalig einen Ramadan-Bazar ber eine Woche lang durchgef hrt und wollten damit die Ramadanatmospo hre auf die deutsche Gesellschaft bertragen. Wir haben uns riesig ber die gro e Akzeptanz gefreut, das war toll.' Er f hrte weiter aus, dass, wenn etwas Schlimmes auf der Welt passiere, es alle Menschen angehe, egal ob es Juden, Christen oder Muslime seien. 'Lasst uns weiter zusammenstehen und uns gegen die Fehlinformationen vor allem in den sozialen Medien zu Wehr setzen', forderte Abd Alrahman.
Spezialit ten aus der Region Hatey
G lhan Zorlu berbrachte die Gr e des Vereins der Akdeniz-Aleviten, der in diesem Jahr das Essen vorbereitete. „Eine gute Tat ist eine solche, die ein L cheln der Freude auf des Gesicht des anderen zaubert. Ich denke, dass uns das heute gelingen wird“, sagte Zorlu. Sie betonte, dass sie mit vielen Helferinnen und Helfern im Verein in diesem Jahr Spezialit ten aus der Region Hatey vorbereitet h tten.
P nktlich zum Sonnenuntergang um 19.05 Uhr leiteten Mesut G ltepe, Imam der DITIB, und Taha Cicekci mit dem Gebetsruf das Fastenbrechen ein.
Organisator Bruno Wansing, Integrationsbeauftragter der Stadt Bocholt, zog ein zufriedenes Fazit. „Wir haben die unterschiedlichen Menschen aus Bocholt bunt durcheinander an die Tische gesetzt, um direkt von Beginn an den Dialog zu f rdern. Das ist uns gelungen.'
Die Reaktionen, die ihm am Tag danach zugetragen wurden, gingen von 'es war sehr bereichernd', 'den Abend habe ich genutzt, um Anf nge f r ein neues Netzwerk zu legen', 'Thomas Kerkhoff hat den Teilnehmern eine sehr hohe Wertsch tzung entgegengebracht, als wenn man auf diese 'mehr als eine Geste' schon lange gewartet h tte. Da war Atmosph re, die bersprang, ich habe immer noch eine G nsehaut' bis zu 'ich hoffe, ich sehe meine Tischnachbarn alsbald wieder.'
Im Namen der Stadt Bocholt bedankte er sich bei dem Kulturverein Akdeniz/Aleviten, der das Essen geliefert hat, sowie bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die den Austausch rund ums Fastenbrechen zum Erfolg werden lie en. 'Wir werden den interreligi sen Dialog mit weiteren Terminen fortsetzen', k ndigt Wansing an.