Am 6. Januar 2025 kam es in Bocholt zu einem großflächigen Stromausfall, der weite Teile der Stadt und angrenzende Ortsteile wie Stenern, Barlo und Lowick in Dunkelheit hüllte. Zwischen 0:14 Uhr und 0:56 Uhr standen Straßenlaternen still, und Ampeln waren außer Betrieb, was zu Unsicherheiten und einer gespenstischen Atmosphäre führte.
Nach intensiven Untersuchungen konnte die Bocholter Energie- und Wasserversorgung (BEW) die Ursache für den Vorfall klären: Eine hungrige Ratte hatte sich an einer Leitung in der Schutzeinrichtung eines 110-kV-Trafos zu schaffen gemacht und dabei einen Kurzschluss verursacht. Die Sicherungen reagierten sofort und schalteten das betroffene Netz ab, um größere Schäden zu verhindern.
Die Reparaturarbeiten ermöglichten es, erste Gebiete bereits nach etwa 30 Minuten wieder mit Strom zu versorgen, während andere Bereiche bis zu einer Stunde auf die Wiederherstellung warten mussten. Trotz des schnellen Eingreifens führte der Vorfall zu erheblichen Einschränkungen: Internetverbindungen brachen ab, und auch das Lokalradio war zeitweise nicht empfangbar. Viele Bürger zeigten sich besorgt, insbesondere über die Funktionsfähigkeit der Alarmsirenen im Notfall. Die Stadtverwaltung konnte jedoch beruhigen: Die Sirenen sind mit Pufferbatterien ausgestattet, die mehrere Tage lang Notstrom liefern können.
Kritik gab es an der Störungshotline der BEW, die während des Ausfalls lediglich eine automatische Ansage bereitstellte, anstatt persönliche Unterstützung anzubieten.
Auch wenn am selben Wochenende in Kleve und Dinslaken ebenfalls Stromausfälle gemeldet wurden, gibt es laut Experten keinen Zusammenhang zwischen diesen Ereignissen. Ein flächendeckender Angriff auf die Stromversorgung wird ausgeschlossen.
Die BEW hat angekündigt, zusätzliche Schutzmaßnahmen zu ergreifen, um ähnliche Vorfälle in Zukunft zu vermeiden – damit hungrige Nager keinen weiteren Kurzschluss im Netz verursachen. |